Inhalte des Wir stärken Dich Trainings
"Sicher-Mutig-Stark"
Die Vermittlung der Inhalte erfolgt durch methodische und didaktische Vielfalt über erfahrungsorientiertes Erlernen anhand von Gesprächsrunden, Rollenspielen, Bewegungsspielen, Lernen durch und in Bewegung, Liedern, Vorlesen von Geschichten, das Arbeiten mit Metacom-Symbolen (zur unterstützten Kommunikation) und das Wiederholen von Übungen zu Hause mit den Eltern.
Bereits bei Kindern im Vorschul- und Einschulungsalter kristallisieren sich verschiedene Charaktere und Persönlichkeiten heraus. Sicheres und selbstbewusstes Auftreten ist gerade im Kindes- und Jugendalter nicht selbstverständlich. Schüchterne Kinder wirken oft unsicher, ängstlich und verletzlich und halten sich in sozialen Situationen mit anderen Kindern zu sehr zurück. Selbstbewusstsein kann durch gezieltes Training und das Aufzeigen der individuellen Stärken erlernt werden. Mentale Stärke und Selbstbewusstsein tragen dazu bei, Kinder vor Übergriffen, Mobbing, Ausgrenzung, seelische oder körperliche Gewalt, zu schützen. Auch später erleichtert ein starkes Auftreten den Alltag, sowohl in der Schule, als auch im Beruf. Selbst- und Fremdwahrnehmung, Selbstbehauptung, soziale Kompetenzen, Überzeugungskraft und die Fähigkeit Konflikte zu lösen, sind wesentliche Schutz- bzw. Resilienzfaktoren.
Um Stärke und Selbstbewusstsein bei den teilnehmenden Kindern zu fördern, beinhaltet der Kurs folgende Schwerpunkte, die altersgerecht vermittelt werden:
- Kindern Mut machen, sich angemessen zu behaupten und durchzusetzen,
- Selbstvertrauen und Selbstwertgefühl der Kinder stärken,
- Selbstbewusstsein und Selbstsicherheit stärken und Resilienz fördern,
- eigene Fähigkeiten und Stärken entdecken,
- eigene Gefühle wahrnehmen und eigene Bedürfnisse äußern,
- Unterscheidung von guten und schlechten („komischen“, „blöden“) Geheimnissen, und dass das Weitererzählen von Letzteren nichts mit Petzen oder Verrat zu tun hat. Den Kindern wird erklärt, dass „blöde oder komische Geheimnisse, keine Geheimnisse sind und daher weitererzählt werden können mit dem Hintergrund, dass Missbrauch meist im sozialen Umfeld geschieht und die Täter/innen unter anderem die Kinder mit „das ist unser Geheimnis, das muss unter uns bleiben“ zum Schweigen bringen, das gleiche gilt bei Mutproben,
- Persönlichkeitsentwicklung und die Entwicklung sozialer Kompetenzen fördern,
- die Eltern-Kind-Beziehung stärken,
- Festlegung von Vertrauenspersonen durch die Eltern (wird den Eltern am Elternabend vermittelt). Dabei ist zu berücksichtigen: je jünger das Kind, desto kleiner sollte der Kreis der Vertrauenspersonen sein, damit sich das Kind die Personen einprägen kann,
- Verbesserung der Selbstkontrolle,
- Förderung der motorischen und geistigen Fähigkeiten,
- Förderung der Freude an der Bewegung,
- Körperhaltung, Körpersprache, Blickkontakt halten, lautes deutliches Sprechen üben (wie geht ein selbstbewusstes Kind und wie geht ein unsicheres Kind, wie spricht ein selbstbewusstes Kind und wie spricht ein unsicheres Kind und Herausarbeiten, wie sich beides anfühlt),
- klare Grenzen ziehen üben und Nein! Sagen lernen und das Körperbewusstsein fördern: „Mein Körper gehört mir!“: Kinder haben ein Recht darauf, selbst über ihren Körper zu bestimmen. Der Großteil an Übergriffen bei Kindern geschieht im sozialen Nahbereich (Verwandte, Nachbarn, Freundes- und Bekanntenkreis). Dabei wird das Kind häufig durch Drohungen oder subtile Einschüchterungen zum Schweigen gebracht. Da es vom Täter emotional abhängig ist, traut es sich nicht, die Beziehung zu gefährden. Daher ist es wichtig, dass Kinder lernen Nein zu sagen und klare Grenzen zu ziehen. Auch im Hinblick auf das spätere Leben. Nein sagen stärkt das Selbstbewusstsein, hilft in der Entwicklung des eigenen Willens und der Wahrnehmung eigener Bedürfnisse und ist Voraussetzung für ein autonomes Leben als Erwachsener,
- Regeln zu akzeptieren, für mehr Sicherheit, Schutz, Halt, Orientierung und soziales Miteinander: Kinder brauchen Freiheit und Freiraum, um sich entwickeln zu können, jedoch auch Beständigkeit, Sicherheit, Halt, Schutz und Orientierung, dies wird durch klare Grenzen setzen und verbindliche Regeln erreicht,
- gewaltfrei kommunizieren und Konflikte gewaltfrei lösen: Konflikte lassen sich zwar nicht immer vermeiden, aber je zeitiger Kinder lernen, diese gewaltfrei zu lösen, desto besser können sie auch im späteren Erwachsenendasein damit umgehen,
- wertschätzender und respektvoller Umgang miteinander.