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Die Resilienz von Kindern und Jugendlichen in Familie und Schulen stärken

resilienz kinderResilienz, definiert als psychologische Stärke, Flexibilität und Widerstandskraft, befähigt Kinder und Jugendliche, mit Widrigkeiten umzugehen. Sie ist nicht festgelegt und kann im Laufe des Lebens, insbesondere während der Entwicklungsphasen in Kindheit und Jugend, entwickelt und gestärkt werden. Die Definition von Resilienz beleuchtet ihre Rolle als Widerstandskraft, die Kindern und Jugendlichen hilft, mit verschiedenen Herausforderungen wie schulischem Druck, Stress, Mobbing, Identitätsentwicklung und Zukunftsängsten umzugehen und diese zu überwinden.

Resilienz kann durch verschiedene Strategien und Verhaltensweisen erlernt und gestärkt werden, einschließlich positiver Selbstwahrnehmung, aktivem Problemlösen, emotionaler Regulation, gesunden Beziehungen, adaptivem Denken, Selbstfürsorge und Gemeinschaftsbeteiligung. Diese Fähigkeiten und Fertigkeiten setzen voraus, dass Resilienz nicht eine feste Eigenschaft ist, sondern ein Satz von Fähigkeiten, die im Laufe der Zeit entwickelt und gestärkt werden können.

Mit Blick auf resiliente Individuen zeigt sich, dass sie kompetent, geschickt, aufmerksam, selbstbewusst, neugierig und fokussiert sind, was ihre Bedeutung in sowohl persönlichen als auch professionellen Lebensbereichen hervorhebt.

Die Rolle der Eltern und Erziehenden

Eltern und Erziehende spielen eine entscheidende Rolle bei der Förderung der Resilienz ihrer Kinder. Hier einige praktische Ansätze, wie Sie als Elternteil oder Betreuer zur Stärkung dieser wichtigen Fähigkeit beitragen können:

  1. Aufbau einer sicheren Bindung:
    • Sensible Reaktionen auf die Signale des Kindes: Achten Sie darauf, die Signale Ihres Kindes wahrzunehmen, richtig zu interpretieren und angemessen darauf zu reagieren. Dies schafft ein Gefühl der Sicherheit und fördert eine gesunde Entwicklung.
    • Qualität der elterlichen Sensibilität: Diese ist ein starker Prädiktor für die Entwicklung einer sicheren Bindung beim Kind, was zu besseren sozialen und kommunikativen Fähigkeiten im Schulalter und höherem Selbstwertgefühl sowie besseren Strategien zur Emotionsregulation in der Adoleszenz führt.
  2. Förderung durch Erziehung und Umgebung:
    • Anleitende Erziehung und Kommunikation: Schaffen Sie ein unterstützendes Umfeld, das die Resilienz durch anleitende Erziehung und offene Kommunikation in der Familie fördert.
    • Emotionale Bindung und Selbstwirksamkeit: Eine enge emotionale Bindung zu mindestens einer stabilen Bezugsperson stärkt das Vertrauen und die Selbstwirksamkeit des Kindes, was die Selbstständigkeit und die Fähigkeit, um Hilfe zu bitten, fördert.
  3. Verhaltensweisen und Strategien zur Stärkung der Resilienz:
    • Vermittlung von Werten und Selbstwirksamkeit: Wärme, Vertrauen, Interesse und Kontrolle sowie die Vermittlung von Werten sind essenziell, um die Resilienz bei Kindern zu stärken.
    • Positive Verstärkung und Problemlösungsfähigkeiten: Loben Sie die Bemühungen und Leistungen Ihrer Kinder, um ein positives Selbstbild und den Glauben an ihre Fähigkeiten zu fördern. Helfen Sie ihnen, Problemlösungsfähigkeiten zu entwickeln, indem Sie sie ermutigen, Herausforderungen durchzudenken und Lösungen zu finden.
Die Säulen der Resilienz: Was Kinder stark macht

1. Positive Beziehungen und emotionale Bindungen:

Starke Kinder, starke Zukunft: Die Fähigkeit, Krisen zu bewältigen und sich an Veränderungen anzupassen, ist für die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen von zentraler Bedeutung. Wissenschaftliche Erkenntnisse zeigen, dass verschiedene Schlüsselfaktoren diese Resilienz fördern.

Zentrale Säule: Positive Beziehungen und emotionale Bindungen. Kinder, die mindestens eine vertraute Bezugsperson haben, die ihnen Wärme, Verlässlichkeit und Akzeptanz bietet, sind emotional gefestigter und gehen Herausforderungen selbstbewusster an.

Weitere wichtige Faktoren

  • Emotionale Bindung: Eine starke emotionale Bindung zu den Bezugspersonen schafft ein sicheres Fundament, auf dem Kinder aufbauen können.
  • Kognitive Fähigkeiten: Kinder mit kognitiven Fähigkeiten können Herausforderungen analysieren und Lösungsstrategien entwickeln.
  • Positives Temperament: Ein optimistisches Naturell trägt dazu bei, Krisen besser zu bewältigen.

Zusammenspiel der Faktoren:

Diese Faktoren wirken zusammen und beeinflussen sich gegenseitig. Beispielsweise kann eine starke emotionale Bindung ein positives Temperament fördern und umgekehrt.

2. Adaptive Strategien und Selbstwahrnehmung:

    • Zu den adaptiven Strategien gehören die Fähigkeit, eigene und fremde Emotionen zu erkennen und zu kategorisieren, sowie die Fähigkeit, Emotionen zu kontrollieren, zu regulieren oder Hilfe zu suchen.
    • Eine positive Selbstwahrnehmung, gute Selbstregulierungsfähigkeiten, soziale Kompetenzen, Stressbewältigung und Problemlösungsfähigkeiten tragen ebenfalls zur Resilienz bei.

3. Unterstützende Umgebungen und kollektive Visionen:

    • In Schulen tragen eine soziale Mischung in der Klasse und ein positives Schulklima zur Resilienz bei.
    • Die Förderung von Resilienz kann durch das Teilen einer gemeinsamen Vision und klarer Ziele unter Lehrern und Schulleitern, das Verstehen und Nutzen interner und externer Systemstrukturen, effektive und unterstützende Führung, die Förderung einer positiven und stärkenorientierten Schulkultur, das Teilen von Informationen und Wissen, die Sicherstellung der Verfügbarkeit von Ressourcen und die Förderung kontinuierlicher Verbesserungen unterstützt werden.

Diese Faktoren bilden zusammen ein robustes Netzwerk, das Kindern hilft, sich an Herausforderungen anzupassen und aus schwierigen Situationen gestärkt hervorzugehen.

Praktische Tipps zur Stärkung der Resilienz

Helfen Sie Kindern, realistische Ziele zu setzen und ihre Erfolge zu feiern. Lehren Sie Problemlösungsfähigkeiten, indem Sie Kinder anleiten, Lösungen zu überlegen und deren Wirksamkeit zu bewerten.

  • Förderung der Selbstfürsorge: Ermutigen Sie Ihre Kinder, auf ihr körperliches und seelisches Wohlbefinden durch gesunde Ernährung, körperliche Betätigung und Entspannungsaktivitäten zu achten.
  • Gesunde Bewältigungsstrategien vorleben: Sprechen Sie über Gefühle und üben Sie Achtsamkeit.
  • Sicherheit und Zugehörigkeitsgefühl fördern: Bieten Sie konstante Routinen, offene Kommunikation und bedingungslose Liebe.
  • Aufbau starker Beziehungen: Helfen Sie Ihren Kindern, starke Beziehungen zu Familie, Freunden und Mitschülern aufzubauen.
  • Erfahrungen mit Herausforderungen und Misserfolgen ermöglichen: Überbehütende Erziehung kann die Entwicklung von Resilienz behindern.
  • Emotionale Unterstützung bieten: Anerkennen Sie die Bemühungen und Leistungen Ihrer Kinder.
  • Kinder ermutigen, positive und negative Emotionen auszudrücken.

Beteiligen Sie Ihre Kinder bei der Festlegung von Regeln und der Bestimmung von Konsequenzen, indem Sie die Bedeutung von Grenzen und Konsequenzen erklären. Bieten Sie Ihren Kindern einfache und nicht zu viele Wahlmöglichkeiten oder wählen Sie gemeinsam, um sie zu motivieren, über Lösungen nachzudenken und ihnen nicht immer zu sagen, was sie tun sollen.

Unterstützen Sie die Bereitschaft der Kinder, anderen bei Aufgaben zu helfen, die sie bewältigen können. Denken Sie darüber nach, worin die Stärken und Schwächen Ihrer Kinder liegen. Helfen Sie Ihren Kindern, eine gesunde Sicht auf ihre eigenen Fehler von klein auf zu entwickeln.

Die Bedeutung sicherer Bindungen

Frühe und gesunde Bindungen zu Betreuungspersonen sind entscheidend für den Aufbau von Resilienz, da sie eine Grundlage für die emotionale und soziale Entwicklung schaffen. Diese Bindungsverhaltensweisen werden aktiviert, wenn ein Baby schreit und zielen darauf ab, Nähe zur Betreuungsperson herzustellen, um Schutz und Stressreduktion zu gewährleisten. Eine sichere Basis ermöglicht es dem Kind, die Umgebung zu erkunden, während es ein Gefühl der Sicherheit und Verbindung zur Betreuungsperson behält.

Sichere Bindungserfahrungen: Diese tragen zur Entwicklung von positivem Selbstwertgefühl, Selbstwirksamkeit und Vertrauen in andere bei. Positive Bindungserfahrungen in Beziehungen zu Betreuungspersonen führen zu einer sicheren Bindung, die viele positive Effekte hat, darunter höheres Selbstwertgefühl, bessere Bewältigungsmechanismen in Stresssituationen, höhere Resilienz, stabilere Freundschaften, bessere schulische Leistungen, bessere psychische und physische Gesundheit, höhere Partnerschaftszufriedenheit und höhere Sensibilität gegenüber den eigenen Kindern.

Resilienz in der Schule fördern

Resilienz kann durch Bildung gefördert werden, die emotionale und sozio-moralische Elemente beinhaltet. Diese Art der Bildung zielt darauf ab, Schülerinnen und Schüler nicht nur akademisch, sondern auch emotional und moralisch zu stärken.

In Schulen kann Resilienz auf mehreren Ebenen gefördert werden:

  1. Arbeit mit Schülern: Einbeziehung von Programmen, die auf die Entwicklung von Bewältigungsstrategien und sozialen Fähigkeiten abzielen.
  2. Schulung des Bildungspersonals: Lehrkräfte und Schulpersonal werden darin geschult, eine resilienzfördernde Umgebung zu schaffen und frühzeitig Unterstützungsbedarf bei Schülern zu erkennen.
  3. Zusammenarbeit mit Eltern: Regelmäßige Kommunikation und Workshops für Eltern, um Resilienzförderung auch zu Hause zu ermöglichen.

Schulen spielen eine entscheidende Rolle bei der Förderung von Resilienz, indem sie eine sichere und vorhersehbare Umgebung schaffen, klare und konstante Regeln bieten, eine Kultur der Wertschätzung und Anerkennung fördern und ein Zugehörigkeitsgefühl sowie Teilnahme ermöglichen.

Schlussfolgerung

Das Verständnis und die Förderung von Resilienz bei Kindern und Jugendlichen bieten einen fundamentalen Baustein zur Gestaltung einer widerstandsfähigen Zukunftsgeneration. Durch die Stärkung der Widerstandskraft werden nicht nur individuelle Fähigkeiten zum Umgang mit Herausforderungen verbessert, sondern es trägt auch wesentlich zur Gesundheit und zum allgemeinen Wohlbefinden bei. Eltern, Erziehende sowie Bildungseinrichtungen spielen eine zentrale Rolle in der Resilienzvermittlung, indem sie sichere Bindungen fördern, Fähigkeiten stärken und eine unterstützende Umgebung bereitstellen.

Für Kinder und Jugendliche bedeutet Resilienz mehr als nur die Bewältigung von Widrigkeiten; es ist vielmehr eine Grundlage für Erfolg, Selbstvertrauen und emotionale Intelligenz. Durch Forschung und Praxis wird deutlich, dass ein von Wertschätzung und Unterstützung geprägtes Umfeld entscheidend ist. Die Integration resilienzfördernder Strategien in das Bildungssystem und die Familienstrukturen verspricht dabei, langfristige positive Auswirkungen auf die individuelle und gemeinschaftliche Ebene zu bewirken.

FAQs

1. Was versteht man unter Resilienz und wie lässt sie sich fördern?
Resilienz ist die Fähigkeit, schwierige Situationen zu bewältigen und aus Krisen gestärkt hervorzugehen. Sie wird besonders durch unterstützende, wohlwollende und emotional warme Beziehungen im sozialen Umfeld gefördert, kann jedoch auch durch gezielte pädagogische Maßnahmen unterstützt werden.

2. Wie lässt sich Resilienz bei Kindern entwickeln?
Resilienz bei Kindern kann am effektivsten entwickelt werden, indem sie Zugang zu mindestens einer emotional warmen, vertrauten und verlässlichen Bezugsperson haben. Diese Beziehung bietet den Kindern ein essentielles Gefühl von Sicherheit und Akzeptanz.

3. Auf welche Weise kann die Resilienz von Jugendlichen gefördert werden?
Die Förderung der Resilienz bei Jugendlichen kann durch eine Vielzahl von Faktoren erfolgen, darunter Wertschätzung, Akzeptanz, Vertrauen, ein Gefühl von Sicherheit, Optimismus, effektive Kommunikation, Humor, klare Strukturen und Regeln, Ermutigung zur Selbstständigkeit, positive Beziehungen zu Gleichaltrigen sowie positive Vorbilder.

4. Wie können Sie Ihre eigene Resilienz stärken?
Die Stärkung der eigenen Resilienz kann durch die Beachtung folgender sieben Faktoren erreicht werden: Impulskontrolle, Emotionsregulation, optimistische Denkweise, Analyse und Fokus auf funktionierende Aspekte von Situationen, Anpassung oder Veränderung von Situationen, das Verfolgen und gegebenenfalls Anpassen von Zielen sowie die Entwicklung von Beziehungskompetenz.

 

Referenzen

[1] - https://www.hkk.de/themen/resilienz/resilienz-bei-kindern
[2] - https://www.famplus.de/gast/wissenswertes/blog/node/947608
[3] - https://www.zg.ch/behoerden/direktion-fur-bildung-und-kultur/schulinfo/fokus/resilienzfoerderung-von-kindern-und-jugendlichen-im-bildungskontext
[4] - https://www.apollon-hochschule.de/fileadmin/content/APOLLON_Website/03_Zertifikatskurse/5_Psychologie_Kommunikation_Persoenlichkeit/Psych._Gesundheit_bei_Kindern_u_Jugendlichen/Probekapitel_Psychische_Gesundheit_Kinder_PRGJM01_0720N01.pdf
[5] - https://www.bmz.de/de/service/lexikon/70564-70564
[6] - https://de.wikipedia.org/wiki/Resilienz_(Psychologie)
[7] - https://www.oberbergkliniken.de/artikel/resilienz
[8] - https://www.resilienz-akademie.com/resilienz-in-der-schule/
[9] - https://www.kinderschutz.ch/eltern-und-erziehungsberechtigte/resilienz
[10] - https://www.szh.ch/bausteine.net/f/51475/Zemp_20180438.pdf?fd=3
[11] - https://www.kinderschutz.ch/eltern-und-erziehungsberechtigte/bindungssicherheit
[12] - https://www.psychologie.uzh.ch/dam/jcr:6b8c6cbb-f1c1-44d2-8d74-e5510031c887/07_Resilienzf%C3%B6rderung%20in%20der%20Schule%20-%20M%C3%B6glichkeiten,%20Chancen%20und%20Grenzen%20(Prof.%20Dr.%20J%C3%BCrg%20Frick).pdf
[12] - https://www.familienservice.de/-/resilienz-bei-kindern
[14] - https://www.schulaufsicht.de/steuerung/fuehrungshandeln/handlungsfelder-fuer-eine-resiliente-schule
[15] - https://www.meine-krankenkasse.de/ratgeber/mentale-gesundheit/resilienz-bei-kindern/
[16] - https://www.eltern-bildung.at/expert-inn-enstimmen/psychische-gesundheit-von-kindern-und-jugendlichen-ein-thema-der-resilienz/
[17] - https://www.elternleben.de/elternwissen/kleinkind/entwicklung-und-foerderung/resilienz-bei-kindern-foerdern-die-7-besten-tipps/

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